Streurechen für die Artenvielfalt

Auf ausgewählten Kiefernwaldflächen in der Baruther Heide im UNESCO- Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft wurde eine alte Nutzungsform als Naturschutzmaßnahme technisch nachempfunden - das Streurechen.

Dabei wurde in zwei Bereichen mit je einer Fläche von 30 x 30 m die 15 cm starke oberste Schicht aus Streu, Moos und Humus mit einem Bagger abgetragen. Zurück blieb der offene, nährstoffarme Sandboden, der nun konkurrenzschwache Arten, wie zum Beispiel Erdflechten, wieder Raum zur Ansiedlung bietet. Darüber hinaus wird die Wasserverfügbarkeit für die direkt unterhalb angrenzenden Zwischenmoorstandorte verbessert. Da die wasserspeichernde Humusschicht abgetragen wurde, kann Regenwasser leichter ins Grundwasser versickern und damit den feuchten Lebensräumen zugeführt werden kann.

Mit Hilfe dieser Naturschutzmaßnahmen sollen die durch Nutzungsaufgabe und Nährstoffeintrag fast verschwundenen Lebensräume der flechtenreichen Kiefernwälder in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft gefördert werden. Welchen Einfluss die Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Lebensräume, beispielweise auf die Artenvielfalt und -zusammensetzung, haben, wird das begleitende Monitoring und der Vergleich mit unbearbeiteten Flächen zeigen. Die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung der Naturschutzmaßnahmen erfolgt im Rahmen des MoSaiKTeiL-Projekts. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Die Untersuchungsfläche wurde im Rahmen des Strukturwandelprojekts „WildNaTour“ als Maßnahme zur Moorrenaturierung geschaffen. Diese Maßnahme wird gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Weitere Informationen zur Finanzierung finden Sie hier.

Fläche vor der Abtragung der obersten Bodenschicht.

Foto: Sebastian Buschmann

Fläche nach der Abtragung der obersten Bodenschicht.

Foto: Sebastian Buschmann